Heute gibt's nichts zu essen: Fasten - Top oder Flop?

Fasten & Abnehmen - Ist das gesund?

Tageweise nichts zu essen oder eine bestimmte Zeit am Tag bewusst auf Nahrung zu verzichten (intermittierendes Fasten) ist für immer mehr Abnehmwillige das Mittel der Wahl. Trotz der steigenden Beliebtheit ist Fasten aber nach wie vor KEIN Windermittel, das die Kilos purzeln lässt.

 

Fasten ohne Muskelmasse zu verlieren funktioniert nur, wenn ausreichend Eiweiß zugeführt wird und der Körper mit gezieltem Training gefordert wird. Während eines Kaloriendefizites (z.B. durch Fasten herbeigeführt) kann nur sehr schwierig Muskelaufbau erzielt werden, daher empfehle ich als Diätologin im Hinblick auf das Ziel, Fett abzubauen und an Muskeln zuzulegen, keine längeren Fastenperioden.

 

Wenn das Ziel jedoch der Abbau von überschüssigen Fettdepots ist, kann sanftes Fasten zum Beispiel in Form der Hafertage (bei Typ 2 Diabetes und Fettleber/NAFLD ein möglicher Therapieansatz) sehr wohl Sinn machen. Hier ist auf jeden Fall professionelle Anleitung durch erfahrene MedizinerInnen und DiätologInnen wichtig, um mögliche negative Folgen des Fastens rechtzeitig abzuwenden. In Perioden des Fastens ist der Körper sowohl physisch als auch mental nicht immer so leistungsfähig wie gewohnt. So finden Fastenkuren häufig stationär statt, damit sich die Fastenden ganz auf das eigene Wohlbefinden konzentrieren können. Stress und seine hormonellen Auswirkungen auf den Körper verhindern einen gesunden Fettabbau.

 

Für den Körper spielt es keine Rolle, ob jemand gezielt abnimmt, aus Armut hungert, einen politisch motivierten Hungerstreik führt, unter Magersucht leidet oder aus religiösen Gründen fastet: Für den Organismus ist es eine lebensbedrohliche Situation. Wenn jemand zu lange weniger Energie zuführt, als benötigt, stirbt er/sie.

 

Alles oder nichts ist, gerade wenn es um so alltägliche aber auch sinnliche Tätigkeiten wie das Essen geht, kein erfolgversprechendes Denkmuster um Gewohnheiten nachhaltig zu beeinflussen.

 

Um den Tod durch Hungern möglichst lange hinauszuzögern, hat die Evolution den Körper sehr gut auf Phasen ohne ausreichende Nahrung vorbereitet. Mit folgender Überlebensstrategie reagiert der Körper auf ein anhaltendes Kaloriendefizit: Sein Stoffwechsel läuft nur noch auf Sparflamme. Alle biochemischen Vorgänge in den Zellen, mit denen die zugeführten Nährstoffe abgebaut und umgebaut werden haben nun das Ziel, möglichst wenig Energie zu benötigen. Mehr über den Hungerstoffwechsel erfährst du in meiner Radiosendung "Health's Kitchen - on air"  . Alle bisherigen Sendungen sowie Infos zu aktuellen Angeboten von Diätologin Lena Gießwein, BSc findest du unter healthskitchen.eu !

 

Achtsamkeit aufs Essen selbst ist bei allen Mahlzeiten hilfreich, um zu spüren was & wieviel dein Körper gerade braucht.

Mehr dazu findest du in meinem Artikel über Achtsames Essen.

Du hast Interesse an einer persönlichen Beratung? Hier findest du mein Beratungsangebot.

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